Bienen füttern – aber wie?

07/23 | Wissenschaft und Praxis
Armin Spürgin, Emmendingen (DE), (Armin.Spuergin@online.de)

Was Sie schon immer über Futtergeschirre wissen wollten.


Verglichen mit der Jahrhunderte alten Imkertradition ist die Fütterung der Bienen noch nicht so lange üblich. Es fehlte vor allem an Futtermitteln. Übriger Honig war zu kostbar und wurde nur in äussersten Notfällen an die Bienen zurückgegeben. Dazu reichte ein einfacher Holzteller, den man unter die Körbe oder Klötze schob. Versuche, die Bienen mit Fruchtsäften, zum Beispiel Birnen- oder Traubensaft, zu füttern, sind kläglich gescheitert. Die hohe Darmbelastung führte oft zu Ruhr und Abkoten im Stock während des Winters. Erst die Erfindung des raffinierten Zuckers und seine Gewinnung aus Rüben ergaben ein brauch- und bezahlbares Futtermittel. Dennoch war der Widerstand gegen die Fütterung unter den Imkern anfangs sehr gross. Heinrich Freudenstein (1863–1935) wurde in Deutschland wegen seines Kampfes für die Zuckerfütterung als «Zuckerbaron» belächelt. Dabei ging es ihm weniger darum, den entnommenen Honig durch Zuckerwasser zu ersetzen, sondern den Bienen ein bekömmlicheres Futter zu bieten. Das ist besonders hervorzuheben, wenn der eher bienenschädliche Wald- und Tannenhonig über den Winter nicht im Volk verbleibt. Allgemein kann gelten, dass zur Winter- und Ablegerfütterung Zucker, zur Lückenfütterung der Wirtschaftsvölker während der Saison jedoch Honig verwendet wird.

Futterteller der früheren Korbimkerei sind beliebte Objekte in Bienenmuseen. Im Vordergrund Futtergefässe aus Steingut zum Aufsetzen.
Auf einem Spundloch aufsitzendes Keramik-Futtergeschirr.

Als Futtermittel sind fertige invertierte Sirupe und Zuckerteige (Fondant) im Fachhandel erhältlich. Weiterhin stehen Kristall- und Puderzucker zur Verfügung, aus denen der Imker die Futtermittel nach eigener Rezeptur selbst herstellen kann, wie Zuckerwasser 1:1 oder Honigzuckerteig 1:3. Wenn

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