Bienengesundheit 2022 minimal besser als 2021

05/23 | Wissenschaft und Praxis
Anja Ebener, Geschäftsleiterin apiservice gmbh/Bienengesundheitsdienst (BGD), (anja.ebener@apiservice.ch)

Die Bienengesundheit als Ganzes hat sich im Jahr 2022 verglichen mit dem Vorjahr tendenziell weiter verbessert. In gewissen Bereichen zeichnen sich in der Schweiz und in Liechtenstein leichte Verbesserungen ab, in anderen geringfügige Verschlechterungen.

Im Auftrag des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat der Bienengesundheitsdienst (BGD) auch fürs vergangene Jahr einen zusammenfassenden Bericht zur Bienengesundheit in der Schweiz und in Liechtenstein erstellt. Berücksichtigt wurden die Seuchenstatistik Info SM (Informationssystem Seuchenmeldungen des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen), der Jahresbericht des Früherkennungsprogramms Apinella, die Winterverlust-Erhebung, die Verdachtsmeldungen zu Vergiftungen und Asiatischer Hornisse sowie die BGD-Umfrage zur Bienengesundheit.

Der detaillierte Bericht «Bienengesundheit Schweiz 2022» ist unter www.bienen.ch/apiservice und im Download Bienengesundheit bei den Berichten verfügbar. Nachfolgend finden Sie das Wichtigste in zusammengefasster Form.

Brutkrankheiten

Im Jahr 2022 wurden 91 Sauerbrut- und 21 Faulbrutfälle registriert. Verglichen mit den Vorjahren handelt es sich dabei um verhältnismässig tiefe Werte. Zum ersten Mal seit 2001 wurden weniger als 100 Sauerbrutfälle gemeldet. Bei der Faulbrut sind die Werte von 2022 die tiefsten seit Erfassungsbeginn im Jahr 1923. Diese niedrigen Zahlen deuten auf eine Verbesserung der Bienengesundheit hin. Die gute Witterung im Frühling 2022 und die dadurch bessere Pollen- und Nektarversorgung hat die Völker vermutlich auch weniger krankheitsanfällig gemacht.

Aufgrund der vielen Völker im Kantonsgebiet wurden die meisten Sauerbrutfälle erneut aus dem Kanton Bern gemeldet. Betrachtet man die Zahlen genau, lässt sich feststellen, dass lediglich bei 0,6 % der Berner Bienenhaltenden die Seuche aufgetreten ist. Verhältnismässig am meisten betroffene Imkerinnen und Imker hatten die Kantone Glarus (8,4 %) und Obwalden (7,5 %) zu verzeichnen. Wie in früheren Jahren blieb die Westschweiz weitgehend von Sauerbrut verschont (insgesamt 7 Fälle). Ein Fall wurde aus dem Tessin gemeldet.

Im Jahr 2022 wurden gesamtschweizerisch nur 21 Faulbrutfälle erfasst. Das ist die tiefste Zahl seit Erfassungsbeginn. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von 25 %. Die Mehrheit der Fälle wurde im Berichtsjahr in der Westschweiz festgestellt.

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