Imker auf der Jagd nach der Asiatischen Hornisse

11/23 | Wissenschaft und Praxis
Robert Sieber, Münchenstein (robert.sieber@bluemail.ch)

Für uns Imker und Imkerinnen ist es wichtig, dass sich die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) in Grenzen hält. Dafür setzen sich einige Imker mit Herzblut ein. Das Aufspüren der Nester ist aber nicht immer einfach und erfordert neben grossem Engagement auch Kreativität und Ausdauer.

Während im Jahr 2022 in der Schweiz 24  Funde der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) bestätigt und acht Primär- und/oder Sekundärnester in acht Kantonen lokalisiert wurden, waren es bis Anfang September 2023 bereits 170 bestätigte Funde und 170 Nester in zehn Kantonen.1 Der Siegeszug dieses invasiven Insekts ist beängstigend und dürfte in den kommenden Jahren so weitergehen. Beängstigend ist auch die Bedrohung für unsere Bienen: Wenn man vor den Fluglöchern eines Bienenstandes die Effizienz der einheimischen Hornisse (Vespa crabro) mit derjenige der asiatischen vergleicht, stellt man fest, dass die einheimische im Durchschnitt etwa fünf Anläufe benötigt, um eine Biene zu packen. Die Asiatische hingegen ist praktisch bei jeder Attacke erfolgreich (eigene Beobachtungen). Dazu kommt, dass die Asiatische Hornisse hierzulande kaum natürliche Feinde hat, welche ihre Ausbreitung in Grenzen hält.

Für die Kontrolle dieses invasiven Neobioten sind die Kantone zuständig, der dazugehörige Prozess wurde in dieser Zeitung ausführlich beschrieben.2 Nachdem im Jahr 2022 in den Nordwestschweizer Kantonen Basellandschaft und Solothurn bereits Asiatische Hornissen gesichtet worden waren, organisierte Marcel Strub von der Fachstelle Bienen der Kantone Baselland, Basel-Stadt und Solothurn Anfang Mai eine Informationsveranstaltung für Imker/-innen mit Lukas Seehausen vom CABI (Centre for Agriculture and Bioscience International) in Delémont. Kurz danach wurden drei Personen je Kanton – nun auch mit Vertretern aus dem Kanton Aargau – durch Lukas Seehausen – in die praktische Methodologie der Triangulation (Freilassen ein­gefangener Hornissen und Verfolgung ihrer Flugrichtung) und der Radiotelemetrie (Ausrüstung der Hornissen mit einem Sender zum Lokalisieren des Nestes) eingeführt. Gemäss Aussage von Kursteilnehmenden war die Ausbildung gleichermassen effizient wie

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