Wachsmotten ohne Essigsäure in Schach halten

11/23 | Wissenschaft und Praxis
Robert Lerch, apiservice gmbh/Bienengesundheitsdienst (BGD),

Alle für die Bekämpfung der Wachsmotte angewandten Mittel müssen in der Schweiz zwingend zugelassen sein. Für die Essigsäure fehlt eine offizielle Zulassung. Nach dem Wegfall dieser Säure ist auf dem Schweizermarkt legal kein Biozid gegen Wachsmotten mehr erhältlich.

Ab sofort darf Essigsäure gegen die Wachsmotten (Galleriinae) nicht mehr verwendet werden. Bis anhin wurde der Säureeinsatz von den Behörden noch toleriert. Dies ist nun aber nicht mehr der Fall. Im Rahmen der Kontrollen der Primärproduktion wird der Einsatz von Bioziden künftig genauer überprüft.

Die Wachsmotten ernähren sich von Eiweissen (Proteinen), die sich als Nymphenhäutchen an den Rändern der bebrüteten Zellen ablagern oder von Bienenbrot. Je mehr davon auf gelagerten Waben vorhanden ist, desto besser entwickeln sich in den warmen Monaten die Wachsmotten.

Fotos: apiservice
Frassgang auf einer Wabe.

Im Merkblatt 4.4.2. Wabenlagerung empfiehlt der Bienengesundheitsdienst bebrütete Honigwaben und solche, die Pollen enthalten, direkt nach der Ernte einzuschmelzen. Futterwaben eignen sich nur zur temporären Lagerung und sollten möglichst rasch verwendet oder bei Temperaturen unter 12 °C gelagert werden.

Wabenschrank nach der Sommer-Honigernte.
Wabenschrank nach der Sommer-Honigernte.
Wabenschrank nach dem Einengen im späten Herbst.

Sehr viele Imker/-innen brauchen seit Längerem keine Biozide mehr, um die Wachsmotten zu bekämpfen. Es ist nicht zuletzt dieser Tatsache geschuldet, dass die Bekämpfungsmittel dagegen nicht in genügender Menge verkauft wurden und sich eine Zulassung für die Vertreiber nicht mehr rechnete. Folgende technische und physikalische Massnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung der Wachsmotten haben sich durchgesetzt:

Vorbeugung

  • Nur helle, unbebrütete und pollenfreie Honigwaben aufbewahren.
  • Futter- und Honigwaben getrennt voneinander aufbewahren. Brutwaben nicht lagern, sondern einschmelzen. Brutwaben, die in Kontakt mit chemisch-synthetischen Varroaziden gelangt

Jetzt alle Artikel lesen

Abonnieren Sie jetzt „ Die Schweizerische Bienenzeitung“ und erhalten sie Zugriff auf all unsere Artikel und Literatur rund um das Thema Bienen und Imkerei.

Dieser Artikel könnte
Ihnen auch noch gefallen

Wissenschaft und Praxis | 08/24
8 Minuten
Stark zitternde Bienen mit unkoordinierten Bewegungen, die massenhaft sterben: Vergiftung, Maikrankheit, chronisches Bienen-Paralyse-Virus…
Natur und Wildbienen | 07/24
19 Minuten
Mit der Revision der Freisetzungsverordnung werden ab September endlich einige der problematischsten invasiven…
BienenSchweiz | 10/24
5 Minuten
Am Samstag, 17. August 2024, erhielten 26 Absolventinnen und Absolventen des staatlich anerkannten Lehrgangs ihr…