Fettwiesen: Wie aus dem Hausrasen ein Wildbienenparadies entsteht

Der Winter ist in vielen Regionen die ideale Zeit, um die Ansaat von Blumenwiesen zu planen. Artenreiche Wiesen, ob trocken oder feucht, sind reich blühende Lebensräume, die für Wild- und Honigbienen gleichermassen wichtig sind. Wie Sie eine Wiese bienenfreundlich anlegen und pflegen, erfahren Sie hier und in den folgenden zwei Ausgaben. Den ersten Teil dieser Serie widme ich dem Wiesentyp, der sich am einfachsten auch im eigenen Garten anlegen lässt: der artenreichen Fettwiese.

Der Wert der Blumenwiesen für Honig- und Wildbienen ist kaum zu überschätzen. In kaum einem Lebensraum ist die Blütendichte und -vielfalt über mehrere Wochen hinweg so hoch wie in einer Wiese. Die Flugzeit zahlreicher Wildbienenarten ist auf die Blüte der Wiesenblumen abgestimmt. Sie hier alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Aber viele der Wildbienen, über die ich in den letzten zwölf Ausgaben an dieser Stelle geschrieben habe, fliegen hauptsächlich in Wiesen. Unter anderem die Knautien- und die Skabiosen-Sandbiene (Andrena hattorfiana, A. marginata) oder die Mai-Langhornbiene (Eucera nigrescens). Auch für die Honigbiene stellt die Blüte der Fettwiesen im Mai eine wichtige Nahrungsquelle dar. Und die berüchtigte Trachtlücke, die daran anschliesst, ist hauptsächlich auf das Verschwinden der Mager- und Feuchtwiesen zurückzuführen, die genau dann blühen, wenn die Völker der Honigbiene am meisten Nektar und Pollen benötigen.