Im Mai sind Imkerinnen und Imker in vielfacher Weise gefordert: Die starke Volksentwicklung ist für die Königinnenzucht und die Jungvolkbildung zu nutzen. Gleichzeitig ist der Schwarmtrieb unter Kontrolle zu halten, oder es sind Schwärme einzufangen und zu pflegen. Und in guten Jahren steht auch schon die erste Honigernte an.
Im Wonnemonat Mai ist für Bienen und Imkernde sehr viel möglich. « Jedes Jahr freuen wir uns an den wachsenden Wirtschaftsvölkern. Doch der Wonnemonat kann auch mal zum Sorgenmonat werden. Was die fleissigen Sammelbienen an einem schönen Trachttag eintragen, verbraucht ein starkes Volk innert zwei bis drei Tagen wieder, wenn das Wetter nasskalt bleibt », erklärt der Berufsimker Köbi Künzle. Zu seinen wichtigsten Arbeiten gehört bei ihm die Umsetzung des im April beschriebenen 5 Punkte-Programms, das er bis zum Ende der Frühjahrstracht und Schwarmzeit verfolgt. Steigen die Temperaturen, öffnet er ab Mitte Mai das Flugloch vollständig.
« Bei der wöchentlichen Durchsicht kann auch mal eine verdeckelte Drohnenwabe geschnitten werden », erklärt Köbi Künzle weiter. Bei grossem Nektareintrag erweitert er den Honigraum zargenweise. « Mit der Apfelblüte kann bei grossen Völkern die dritte oder die vierte Honigzarge notwendig werden. Es soll kein Stau entstehen. »


Jungvolkbildung aus den Sammelbrutablegern
Als Teil seines 5 Punkte-Programms entnimmt Köbi Künzle regelmässig verdeckelte Brutwaben aus seinen Völkern und bildet damit Sammelbrutableger: « Wir ersetzen die entnommenen Brutwaben mit Mittelwänden und können so den Schwarmtrieb gut regulieren ». Die erstellten Sammelbrutableger werden nun in sogenannte Zellenableger mit den