Brutstopp, Bannwabenverfahren oder komplette Brutentnahme mit Brutverwertung? Welches ist die passende 1. Sommerbehandlung ohne Ameisensäure? Eine Entscheidungshilfe.
Passend zum Jahresthema «Brutfreiheit» von BienenSchweiz werden nachfolgend der Brutstopp, das Bannwabenverfahren und die komplette Brutentnahme mit Brutverwertung verglichen.
Alle drei Methoden ermöglichen einen Verzicht auf Ameisensäure bei der 1. Sommerbehandlung und funktionieren auch bei hohen Temperaturen. Mit dem Bannwabenverfahren kann sogar eine anhaltende oder später einsetzende Waldtracht genutzt werden.
Voraussetzung für den Erfolg ist eine konsequente Durchführung. Die Vorbereitung beginnen in der Regel früher als eine Behandlung mit Ameisensäure, damit die Königin spätestens Anfang August wieder mit der Eiablage beginnen kann. Die Königin muss bei den meisten Methoden gefunden werden. Das gelingt besser, wenn sie gezeichnet ist. Bei Bedarf kann sie bei allen drei Methoden direkt durch eine neue, reife Königin ersetzt werden. Die Wahl der passenden Behandlung richtet sich nach dem Varroabefallsgrad, persönlichen Vorlieben und Fähigkeiten sowie dem zu bewältigenden Material- und Arbeitsaufwand. Die aufgezeigten Vor- und Nachteile sollen der Imkerschaft die Auswahl erleichtern.
Wie die verschiedenen Methoden im Detail funktionieren, kann in den entsprechenden Merkblättern (1. 6. 1., 1. 6. 2., 1. 6. 4.) auf www.bienen.ch/merkblatt nachgelesen werden. Hier werden sie nur in einigen Sätzen beschrieben.
Brutstopp
Die Königin wird während eines Brutzyklus abgesperrt. Dieser dauert grundsätzlich 21 Tage. Allfällige Drohnenbrut ist zu entfernen oder die Absperrung auf 24 Tage zu verlängern. Die Honigräume werden entfernt und das Volk anschliessend im brutfreien Zustand mit Oxalsäure behandelt.

Komplette Brutentnahme mit Brutverwertung
Unmittelbar nach der letzten Honigernte im Juli werden die Wirtschaftsvölker auf Neubau gesetzt und mit Oxalsäure behandelt. Die Brutwaben von 2 – 3 Völkern werden mit genügend aufsitzenden Bienen zu sogenannten Brutscheunen zusammengestellt und idealerweise auf einen separaten Stand gebracht. Später werden aus diesen Brutscheunen Kunstschwärme gebildet.