Im Wonnemonat Mai schlägt das Imkerherz aus mehreren Gründen höher: Es tütet und quakt aus den Stöcken und die Jungvolkbildung aus dem Schwarmtrieb wird gemacht.
Obwohl sie das erste Mal in ihrem Leben die Trachtzeit erleben, «wissen» unsere Bienen, dass jeder Trachttag zählt, und auch jüngere Innendienstbienen werden früher für die Tracht rekrutiert. Das Brutgeschäft kann jetzt etwas vernachlässigt werden. Alle Prozesse im Volk konzentrieren sich in diesen nektarreichen Wochen auf die Tracht. Bei der Arbeit am Stand können wir bei den Jungvölkern nun auch das Tüten der geschlüpften und das Quaken der Königinnen, die noch in der Zelle sind, hören und mit Glück einen Königinnenkampf beobachten.

Lückenhafte Brutnester und Drohnenschnitt
Die Drohnenwaben schneide ich weiterhin sofort nach der Verdeckelung aus und friere sie ein. Die ersten Völker bauen diese Mitte Monat bereits nicht mehr schön aus; ein Zeichen, dass die Völker bereit sind, sich zu teilen.
Die viele Brut der vergangenen Wochen bedeutet auch, dass sich die Varroa gut vermehren konnte. Ein Grundkursteilnehmer hat mir das Bild dieser Drohnenwabe (Foto rechts) geschickt mit dem Kommentar, dass er jede der noch verdeckelten Zellen geöffnet, die Drohnen mit einer Pinzette für einen intakten Putztrieb keine einzige Varroa gefunden habe.
Die Königin legt mit einer bewundernswerten Präzision lückenlos. Die Bienen haben also bereits die mit Varroa befallene Brut ausgeräumt, was ein gutes Zeichen für einen intakten Putztrieb ist. Ein lückenhaftes Brutnest kann also durchaus positive Aspekte haben. Wichtig ist aber, den Drohnenschnitt sofort nach dem Verdeckeln zu machen, bevor die Varroamütter und ihre Töchter mit den schlüpfenden oder ausgeräumten Drohnen befreit werden.