Eingelagerter Pollen, Larven und Bienenkokons machen die Nester der Mauerbienen (Osmia) zu einem attraktiven Nistplatz und ziehen so verschiedene Nutzniesser an.
Die Mauerbienen gehören zur Gattung Osmia (Megachilidae) und sind solitär nistende Wildbienen, die ihre Nester in bestehenden Hohlräumen, wie zum Beispiel hohlen Stängeln, bauen. Dabei werden die Brutzellen im Hohlraum hintereinander angelegt und mit Trennwänden aus Erde und Schlamm gegeneinander abgetrennt. Jede Zelle wird vom Bienenweibchen mit einem Pollenvorrat versorgt, auf welchen dann das Ei gelegt wird. Die daraus schlüpfenden Larven verpuppen sich im Sommer. Nachdem die Entwicklung abgeschlossen wurde, überwintern die Bienen im Kokon, aus dem sie im nächsten Frühling schlüpfen.
Während dieses Entwicklungszyklus können die Nester von diversen Parasiten* und Parasitoiden** befallen werden, welche sich in den Bienennestern vermehren und den Fortpflanzungserfolg der Bienen schmälern können. Jedoch gehören die bei uns vorkommenden Arten zur einheimischen Fauna und übernehmen teilweise wichtige Ökosystem-Funktionen. So tragen manche Parasiten auch zur Bestäubung von Pflanzen bei oder zur Zersetzung von organischem Material.
Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Agroscope wurde die Begleitfauna in den Nestern der Roten Mauerbiene (Osmia bicornis) und der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta) untersucht (Fotos unten). Hier möchten wir Ihnen einige Beispiele dieser Begleitfauna genauer vorstellen.


Taufliege
Die futterparasitische Taufliege (Cacoxenus indagator, Diptera, Drosophilidae) ist in ganz Europa verbreitet und im Adultstadium 3 bis 3,5 mm lang. Die Fliegen haben braune Augen, einen hellgrauen Thorax und einen schwarzen Hinterleib mit hellen Bändern. Die Weibchen parasitieren vorzugsweise die Nester von Mauerbienen.