Die Berberitze – duftende Blüten und scharlachrote Beeren

| Natur und Wildbienen
EVA SPRECHER, BREITENBACH (eva.sprecher@gmx.ch)

Die Gemeine Berberitze (Berberis vulgaris ) ist eine Schmetterlingsfutterpflanze und ein wichtiges Vogelnist-, Nähr- und Schutzgehölz. Mit wundervollen Blüten in strahlendem Gelb und sattroten Früchten ist der Strauch eine echte Zierde. Dank der starken Dornen und dem dichten Wuchs bietet er sich als undurchdringliche Hecke an.

Die Gemeine Berberitze (Berberis vulgaris), auch Sauerdorn genannt, gehört zur Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae) und ist in Europa und Asien verbreitet. Sie ist ein bis drei Meter hoher, sommergrüner Strauch mit meist dreiteiligen Dornen. Die Blätter stehen in kleinen Büscheln, sind wechselständig angeordnet und oval. Im Herbst färben sie sich auffällig gelb-orange bis leuchtend rot. Die Blütezeit ist im Mai und Juni. Die Triebe wachsen steil nach oben und biegen sich dann unter dem Gewicht der Früchte nach unten. Die Rinde ist gelbbraun bis grau. Das Holz ist gelb. Die Berberitze ist auch als Zierstrauch verbreitet. Mit der Gewöhnlichen Mahonie (Mahonia aquifolium) bildet sie die Gattungshybride x Mahoberberis neubertii, die in Gärten anzutreffen ist.

Vorkommen

Die Berberitze kommt in West-, Mittel- und Südeuropa natürlich vor. Nach Osten reicht die Verbreitung bis zum Kaukasus. In den Alpen steigt die Berberitze bis in 2500 m ü. M. In der Schweiz kommt der Strauch in Hecken, an Waldrändern, felsigen Orten in kollinen und subalpinen Regionen vor. Die Art bevorzugt kalkhaltige, trockene bis mässig feuchte Standorte sowohl im Licht als auch im Halbschatten. Sie ist vor allem in Mitteleuropa verbreitet (subozeanisch), wächst auf stickstoffarmen Standorten und bildet eine Verbandscharakterart wärmeliebender Berberitzengebüsche (Berberidion vulgaris).

Der dornige Berberitzenstrauch gedeiht in Gärten sehr gut und erfordert keine grosse Pflege.

Duftende, gelbe Blüten

Die zwittrigen und duftenden Blüten sind gelb und halbkugelig-glockig. Sie finden sich in bis zu dreissigblütigen und hängenden, traubigen Blütenständen, die endständig an Kurztrieben wachsen. Die Blüten besitzen sechs grünlich-gelbe Kelchblätter, drei äussere kleinere und drei grössere innere sowie sechs, etwas kleinere, gelbe Kronblätter mit kleinen, orangen Nektardrüsen. Die Staubblätter besitzen klappenartig aufspringende Staubbeutel. Die Staubfäden sind im unteren Teil der Innenseite druckempfindlich. Ab einem bestimmten Druck erfolgt in einer Zehntelsekunde eine schlagartige Bewegung der Staubblätter in Richtung Griffel. Dadurch wird der klebrige Pollen auf die bestäubenden Insekten gedrückt. Die Berberitze wird vor allem von Insekten bestäubt. Nektar sammelnde Fliegen, Hautflügler und Käfer besuchen die waagrecht bis schräg abwärts gerichteten und dadurch vom Regen geschützten Blüten. Bleibt der Insektenbesuch aus, berühren die Staubblätter beim Verwelken der Blüte von alleine die Narben, dadurch kommt es zur Selbstbestäubung.

Scharlachrote, saure Früchte

Die zwittrigen und duftenden Blüten sind gelb und halbkugelig-glockig. Sie finden sich in bis zu dreissigblütigen und hängenden, traubigen Blütenständen, die endständig an Kurztrieben wachsen. Die Blüten besitzen sechs grünlich-gelbe Kelchblätter, drei äussere kleinere und drei grössere innere sowie sechs, etwas kleinere, gelbe Kronblätter mit kleinen, orangen Nektardrüsen. Die Staubblätter besitzen klappenartig aufspringende Staubbeutel. Die Staubfäden sind im unteren Teil der Innenseite druckempfindlich. Ab einem bestimmten Druck erfolgt in einer Zehntelsekunde eine schlagartige Bewegung der Staubblätter in Richtung Griffel. Dadurch wird der klebrige Pollen auf die bestäubenden Insekten gedrückt. Die Berberitze wird vor allem von Insekten bestäubt. Nektar sammelnde Fliegen, Hautflügler und Käfer besuchen die waagrecht bis schräg abwärts gerichteten und dadurch vom Regen geschützten Blüten. Bleibt der Insektenbesuch aus, berühren die Staubblätter beim Verwelken der Blüte von alleine die Narben, dadurch kommt es zur Selbstbestäubung.

Duftende, gelbe Blüten

Die zwittrigen und duftenden Blüten sind gelb und halbkugelig-glockig. Sie finden sich in bis zu dreissigblütigen und hängenden, traubigen Blütenständen, die endständig an Kurztrieben wachsen. Die Blüten besitzen sechs grünlich-gelbe Kelchblätter, drei äussere kleinere und drei grössere innere sowie sechs, etwas kleinere, gelbe Kronblätter mit kleinen, orangen Nektardrüsen. Die Staubblätter besitzen klappenartig aufspringende Staubbeutel. Die Staubfäden sind im unteren Teil der Innenseite druckempfindlich. Ab einem bestimmten Druck erfolgt in einer Zehntelsekunde eine schlagartige Bewegung der Staubblätter in Richtung Griffel. Dadurch wird der klebrige Pollen auf die bestäubenden Insekten gedrückt. Die Berberitze wird vor allem von Insekten bestäubt. Nektar sammelnde Fliegen, Hautflügler und Käfer besuchen die waagrecht bis schräg abwärts gerichteten und dadurch vom Regen geschützten Blüten. Bleibt der Insektenbesuch aus, berühren die Staubblätter beim Verwelken der Blüte von alleine die Narben, dadurch kommt es zur Selbstbestäubung.

Scharlachrote, saure Früchte

Die Früchte sind scharlachrote, bis zu einem Zentimeter lange, glatte und glänzende, eiförmige bis ellipsoide Beeren. Diese sind geniessbar, aber sehr sauer. Sie reifen ab August und sind zum Teil Wintersteher, das heisst, sie bleiben bis in die Winterzeit oder sogar bis zum Frühling an der Pflanze haften. Die Früchte werden von Vögeln gefressen, die Samen später wieder ausgeschieden und so verbreitet. Die Beeren sind eine beliebte Zutat von Kompott oder KonfitürenWerden die Beeren nicht geerntet, dienen sie im Winter als Futter für Amseln und andere Vögel. In den Früchten werden ein oder zwei eiförmige, bräunliche Samen ausgebildet, selten befinden sich mehr als zwei Samen in einer Frucht. Gemäss einer Studie ist die Berberitze in der Lage, bei einem Insektenbefall durch die Sauerdorn-Bohrfliege (Rhagoletis meigenii) befallene Samen abzutöten. Dabei unterscheidet die Pflanze sogar zwischen Früchten mit einem oder zwei Samen. Nur bei befallenen Früchten mit zwei Samen wird vorbeugend einer abgetötet, um die Larve der Bohrfliege an der Entwicklung und dem unweigerlichen Auffressen beider Samen zu hindern. Ist nur ein Samen in der befallenen Frucht angelegt, unterbleibt das Abtöten des Samens, um die Chance zur Fortpflanzung zu nutzen, falls die Larve aus anderen Gründen absterben sollte.

Überträger des Getreiderosts

Der Berberitzenstrauch ist in manchen Gegenden selten geworden, denn er ist Zwischenwirt des Getreideschwarzrosts (Puccinia graminis) und wurde deshalb in Europa stellenweise nahezu ausgerottet. Infizierte Berberitzenblätter zeigen auf der Unterseite orangegelbe bis rostbraune Pusteln, aus denen Sporen des Getreideschwarzrostpilzes vom Wind verbreitet werden. Als man im 18. Jahrhundert den Zusammenhang zwischen der Berberitze und dem Schwarzrost erkennen konnte, brach in Frankreich ein heftiger Streit zwischen Bauern und Herstellern von Konfitüre aus, die den Bauern Aberglauben vorwarfen. Wissenschaftlich bestätigt wurde die Funktion der Berberitze als Zwischenwirt im Jahr 1866. Neben dem Getreideschwarzrost besiedeln aber noch andere Rostpilze die Berberitze. Dennoch ist der Strauch in getreidearmen Gegenden zum Glück meist noch zu finden.

Dornig und undurchdringlich

Die spitzen Dornen sind an Langtrieben sitzende Blattdornen, aus deren Achseln noch im selben Jahr beblätterte Kurzsprosse entstehen. Sie dienen dem Schutz vor Tierverbiss. An der Sprossbasis werden dreiund mehrteilige, an der Sprossspitze nur einteilige Dornblätter ausgebildet. Der Strauch eignet sich gut als Grenze eines Grundstücks. Mit seinen Dornen ist er eine ideale Heckenpflanze und dient als Wind- und Sichtschutz. Er kann allein oder in einer Hecke gepflanzt und sehr gut in Form geschnitten werden. Für Vögel ist die Gemeine Berberitze ein beliebter Nistplatz, der sie vor Katzen und anderen Jägern schützt

Diese Zeichnung von Alois Carigiet zeigt ein Grasmückennest inmitten der dornigen Äste eines Berberitzenstrauchs.

Alois Carigiet (1902–1985) und die Berberitze

Die Berberitze als gut geschützter Nistplatz für Vögel spielt auch im liebevoll gestalteten Kinderbuch «Birnbaum, Birke, Berberitze» (1967) von Alois Carigiet eine wichtige Rolle. Im Jahr 1945 erschien mit «Schellenursli» das erste Kinderbilderbuch von Alois Carigiet mit einem Text von Selina Chönz, das zu einem riesigen Erfolg wurde und den Engadiner Brauch «Chalandamarz» weltbekannt machte. Bei diesem Frühlingsbrauch zieht die Schuljugend singend durchs Dorf und lässt Kuhglocken, Schellen, Treicheln und kleine Ziegenglöcklein schellen und Peitschen knallen, um den Winter zu vertreiben sowie Lebensmittel und Geld zu erbitten. Es folgten fünf weitere Kinderbücher, zum Teil mit eigenen Texten des Künstlers. Diese, wie zum Beispiel «Flurina und das Wildvöglein» (1952) erreichten nicht ganz den Bekanntheitsgrad von «Schellenursli», sind aber aus künstlerischer Sicht nicht weniger wertvoll. Im Buch «Birnbaum, Birke, Berberitze», das der Künstler selber schrieb und illustrierte, kommt die Bedeutung des mit Dornen bewehrten Strauchs zum Tragen. Darin wird von Zizi und Zizewi, dem Grasmückenpärchen, berichtet, das sein Nest in die dornigen Zweige der Berberitze baute und darin Schutz fand.

Giftigkeit

Mit Ausnahme der Beeren ist die ganze Pflanze giftig, besonders die Wurzel. Der Alkaloidgehalt von circa 15 % ist in der Wurzelrinde am grössten. Ein giftiger Hauptwirkstoff ist Berberin mit etwa 1–3 %. Vergiftungserscheinungen sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Nierenreizung oder -entzündung. In der Volksheilkunde wird die Berberitzenwurzel unter anderem bei Leberfunktionsstörungen, Gallenleiden, Gelbsucht und Verdauungsstörungen angewandt. Berberin stellt einen aussichtsreichen Stoff für die Arzneimittelforschung dar, etwa durch seine beobachtete lipid- und blutzuckersenkende Wirkung. In einer Beigabe von bis zu 20 % in Leber- oder Gallen-Tees wirkt Berberitzenwurzelrinde akuten Bauchspeicheldrüsenentzündungen entgegen.

Verwendung der Früchte

Die roten Früchte der Berberitze sind weitgehend frei von Berberin und Berbamin und daher essbar. Sie sind sehr vitaminreich und schmecken säuerlich. Traditionell werden sie zur Herstellung von Konfitüren genutzt oder getrocknet wie Rosinen zum Beispiel in Müsli gegessen. Auch Fisch- und Fleischgerichte profitieren von dem fruchtig-sauren Geschmack. In orientalischen Ländern, vor allem im Iran, werden sie vor allem zum süss-sauren Würzen von Reis, aber auch von Fisch und Braten verwendet. Allein in der Region Chorasan, dem Zentrum des Anbaugebietes im Nordosten des Iran, werden pro Jahr etwa 4500 Tonnen Früchte geerntet. Die kernlose Sorte «Asperma» wird in dieser Provinz seit etwa 200 Jahren kultiviert. Es sind aber vermutlich alte Sträucher, deren Früchte mit zunehmendem Alter kernlos werden. Clusius, ein flämisch-niederländischer Gelehrter des 16. Jahrhunderts, beschrieb eine kernlose Sorte, die er in Aschaffenburg am Main gesehen hatte. Auch der deutsche Naturwissenschafter und Arzt Johann Georg Krünitz (18. Jh.) beschrieb kernlose Sauerdornfrüchte, die bei älteren Sträuchern vorkommen sollen. Auch meinte er, man bekomme nach Verjüngen des Strauches wieder Früchte mit Kernen. Die Gemeine Berberitze kann mit anderen Berberitzen-Arten verwechselt werden. Die Thunbergs Berberitze, eine Gartenzüchtung, besitzt blaue Früchte und ist nicht zum Verzehr geeignet. Naturheilkundler behandeln seit Jahrhunderten Erkältungs- und Grippebeschwerden oder Entzündungen im Mundbereich mit der Berberitze. Der deutsche Pfarrer Kneipp schätzte Berberitzen sehr und verschrieb den Extrakt speziell bei Leber- und Gallenbeschwerden. Aber auch wenn man Berberitzen nur für den Genuss verzehrt, tut man seinem Körper Gutes: Mit rund 25 mg Vitamin C pro 100 g fördern sie nämlich das Immunsystem. Zudem schützen die in der Berberitze reichlich enthaltenen, natürlichen roten Farbstoffe die Körperzellen vor freien Radikalen und anderen schädlichen Einflüssen. Die Rinde und Wurzel wurden früher zum Gelbfärben von Textilien, Leder und Holz benutzt. Das harte Holz wird für Einlege- und Drechselarbeiten verwendet.

Literatur und Quellen

  1. https://www.baumschulehorstmann.
    de/shop/exec/product/
    687/7/Sauerdorn-Gemeine-
    Berberitze.html
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/
    Gew%C3%B6hnliche_Berberitze
  3. https://www.agroscope.admin.
    ch/agroscope/de/home/themen/
    pflanzenbau/obstbau/breitenhof/
    wildsorten/berberitze.html
  4. https://www.lfl.bayern.de/iab/
    kulturlandschaft/098881/index.php
  5. https://eatsmarter.de/lexikon/
    warenkunde/obst/berberitze
  6. https://leimen-pfalz.info/wpcontent/
    uploads/2020/12/
    Dezember-2020-Berberitze.pdf
  7. https://galasearch.de/
    plants/11001-berberis-vulgaris
  8. https://www.infoflora.ch/de/flora/
    berberis-vulgaris.html
  9. https://www.museum-trun.ch/
    kuenstler_alt/alois-carigiet/
  10. Carigiet, A. (1967) Birnbaum Birke
    Berberitze. Eine Geschichte aus
    den Bündner Bergen. Orell Füssli
    Verlag Zürich.
  11. Meyer, K., M.; Soldaat, L. L.;
    Auge, H.; Thulke, H.-H. (2014)
    Adaptive and Selective Seed Abortion
    Reveals Complex Conditional
    Decision Making in Plants. In: The
    American Naturalist 183(3): 376–83
    (doi:10.1086/675063).

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