Was verursacht den Schmerz, der mit den Stichen von Wespen, Hornissen, Bienen und Hummeln einhergeht? Diese Frage verdient Aufmerksamkeit, da das angstauslösende Gefühl, das bei Insektenstichen empfunden wird, vor allem von den Schmerzen bestimmt wird, die sie verursachen.
Der Bienenstich verursacht in weniger als zehn Sekunden einen stechenden Schmerz, der mehrere Minuten anhalten kann. Nach dem Einstich kommt es meistens zu Schwellungen der Umgebung und Juckreiz, die oft mehrere Stunden anhalten.
Schmerz ist subjektiv. Dieses unangenehme Sinneserlebnis resultiert aus der Bildung von Poren in der Zellmembran von Nervenenden, die schädliche Reize wie starke Schläge, extreme Temperaturen oder chemische Reizstoffe erkennen. Diese führen zu Gewebeschäden. Danach werden Nervenimpulse von Nozizeptoren (= den Schmerz aufnehmende Sensoren) an Neuronen im Rückenmark weitergeleitet. Der starke Schmerz, der den Bienenstich begleitet, wird hauptsächlich durch Melittin verursacht, ein Peptid, das etwa die Hälfte der Giftmischung ausmacht, die in das biologische Gewebe einer gestochenen Person injiziert wird. Dringt dies in die Zellmembranen ein, werden Kanäle gebildet (Schema unten). Dadurch werden diese Membranen für Anionen durchlässig, wodurch die Nozizeptoren stimuliert werden, was dann die Schmerzen auslöst. Erst wenn die Melittinmoleküle in das Gewebe diffundieren, lässt der Schmerz langsam nach.
Die Schmerzintensität nach einem Insektenstich
Ein amerikanischer Entomologe namens Justin Schmidt, der die Stiche fast aller Bienen-, Wespen- und Ameisenarten (41 Gattungen und 78 Arten von Hymenoptera) untersuchte, erstellte 1990 einen Index der durch Insektenstiche verursachten Schmerzen (basierend auf eigenen Erfahrungen): den «Justin O. Schmidt Pain Index».
Die Schmidt-Schmerzskala hat vier Stufen (ein Wert von 0 wird Insekten zugeordnet, deren Stachel die menschliche Haut nicht durchdringen kann):
- Stufe