In einigen Regionen werden Stimmen für die Regulierung der Bienendichte laut. Aber wie nah beieinander stehen unsere Völker? Was sind die möglichen Auswirkungen und was können wir auf dem eigenen Bienenstand tun?
Gesetzliche Grundlagen, Bauvorschriften, Einschränkungen durch Naturschutzgebiete und andere Vorgaben variieren je nach Kanton stark. Sie sind deshalb nicht Inhalt des vorliegenden Artikels. Es geht hier explizit um die Anzahl Völker auf dem eigenen Bienenstand und die Honigbienendichte in der näheren Umgebung.
Bienendichte
Neue Zahlen zur Bienendichte wurden kürzlich in der Publikation «Bienenhaltung in der Schweiz» des Zentrums für Bienenforschung veröffentlicht.1 Demnach wurden im Jahr 2022 total 182 300 Völker gehalten. Im Vergleich zu 2014 stieg die Anzahl Völker pro Quadratkilometer von 4,0 auf 4,4 an.
Die in der Grafik angegebenen Durchschnittswerte pro Kanton können sich jedoch stark von der tatsächlichen, lokalen Bienendichte unterscheiden. Diese ist insbesondere im Siedlungsgebiet und in den Tälern der Bergkantone deutlich höher. Zieht man in den Kantonen Uri, Obwalden, Nidwalden, Wallis, Graubünden und Glarus die Fläche oberhalb von 1600 m ü. M. ab, da dort ganzjährig kaum Bienen gehalten werden, wäre die Bienendichte rechnerisch bereits doppelt so hoch wie in der Grafik.
Wendet man diese vereinfachte Rechnung auf die gesamte Schweiz an, erhöht sich die durchschnittliche, landesweite Bienendichte unterhalb von 1600 m ü. M. (entspricht etwa 58 % der Fläche der Schweiz) auf 7,4 Völker pro Quadratkilometer. Laut einer vor fünf Jahren publizierten Studie besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Bevölkerungs- und der Bienendichte.2
Oft zitiert wird bei Varroavorkommen eine natürliche Bienendichte von einem Volk pro Quadratkilometer. Diese Angabe von Thomas Seeley3 bezieht