Arbeitsreicher Juli: Abräumen, Abwandern, Füttern und Behandeln

07/25 | Arbeitskalender
Autorenteam Verein Schweizer Wanderimker: Jakob Künzle, Hansruedi Maurer, Werner Habermacher, Jürg Meier, Manuela Keller, Severin Hummel (autorenteam.vswi@gmail.com)


Im Juli neigen sich die Trachten dem Ende zu. Anschliessend räumen wir speditiv ab, geben erstes Futter und leiten eine geeignete Milbenbehandlung ein. Parallel pflegen wir die Jungvölker weiter.

Anhand der von Köbi Künzle durchgeführten laufenden Waldtrachtprognose von Mai und Juni hat sich schon früh gezeigt, wie diese verlaufen wird. Wenn kein Massenbefall von Rindensaugern auf Fichte und Tanne beobachtet werden kann, wird auch keine Waldtracht eintreten. «Da und dort kann es Blatttracht aus Linde, Ahorn und Eiche geben. Diese kann auch kurzfristig auftreten», ergänzt Künzle. Bis in die erste Hälfte Juli kann auch Lindentracht auftreten. «Dafür braucht es aber Bodenfeuchte und heisse Temperaturen.»

Da wo keine dieser Voraussetzungen erfüllt sind, können von Himbeere, Brombeere und Klee kleine Mengen erwartet werden. Meistens reicht es für die Eigenversorgung der Völker. Wer seine Melezitosewaben vom letzten Jahr noch nicht fertig hat umtragen lassen, kann dies bis Mitte Juli noch nachholen.

Sommertrachten ernten

«Im Juli herrscht bei uns meist schönes und heisses Wetter, darum sind wir sehr früh unterwegs», erzählt Manuela Keller von der Bio-Imkerei Bienenheimat. Jetzt räumen sie die Honigräume ab. «Da wir an verschiedenen Orten mit Stockwaagen arbeiten, sehen wir sehr deutlich, wann die Tracht endet. Bei uns hat auch der Wald seit etwa fünf Jahren nicht mehr gehonigt. Weisstannen gibt es nur wenige und auch die Anzahl der Fichten ist gesunken.» Bei der Schlussernte ist ihr Honig etwas dunkel, aber kein reiner Waldhonig, sondern einer mit Blattanteil.

Bienenvölker im Tessin vor dem Abräumen der Kastanienernte (Foto: Köbi Künzle).

«Wir arbeiten mit Bienenfluchten, die wir am Tag davor auf die Völker bringen, um dann am nächsten Tag frühmorgens die Honigzargen heimzuholen», erklärt Keller. «In den Bienenhäusern arbeiten wir mit Bienenbesen, damit die Waben

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