Brutfreiheit bei der Jungvolkbildung

04/25 | Wissenschaft und Praxis
Fabian Trüb, apiservice gmbh/Bienengesundheitsdienst (BGD), (fabian.trueb@apiservice.ch)

Die Völkervermehrung ermöglicht den Bienen einen Neubeginn und das Loswerden von Altlasten. Bei der Jungvolkbildung lassen sich brutfreie Phasen zur wirksamen Eindämmung der Milbenentwicklung nutzen.

Die Jungvolkbildung in der Zeit von Löwenzahn-, Apfel-, Raps- und Bergahornblüte ist in der Imkerei nicht nur ein Weg zur Völkervermehrung und zur Aufrechterhaltung des Bestandes. Vielmehr ist sie auch ein integrierter Bestandteil eines guten Betriebskonzeptes, bei dem die Bienengesundheit im Zentrum steht. Durch die Bildung von Jungvölkern wird für «junges Blut» auf dem Bienenstand gesorgt. Starke, gesunde und vitale Völker sind das Resultat, wenn wir uns die Dynamik der Volksentwicklung im Frühjahr zunutze machen. Gesunde Völker mit jungen Königinnen und neuem Wabenbau erfreuen uns im weiteren Jahresverlauf.

Jungvölker für die Selektion

Der Bienengesundheitsdienst empfiehlt, Jungvölker im Umfang von mindestens 50 % des Bestandes an Wirtschaftsvölkern zu bilden. Platz, um diese Zahl an Jungvölkern unterbringen zu können, muss einkalkuliert werden. Dieses Verhältnis zwischen Jung- und Wirtschaftsvölkern erlaubt eine echte Selektion im Herbst und durch das Vereinen von Einheiten den Aufbau eines Bestandes an starken Völkern zur Einwinterung.

Milbenlast reduzieren

Nicht jede Methode zur Jungvolkbildung bringt dieselben Vorteile für die Gesundheit der Bienen mit sich (siehe Tabelle im Artikel Jungvolkbildung in der SBZ 04/2024, S. 17–20). Gemäss aktuellem Wissen befinden sich im Frühling 80 % der Milben in der Brut und nur 20 % sitzen auf den Bienen. Wird Brut zur Bildung eines Jungvolkes verwendet, was bei Brut-, Sammelbrutablegern und Flugling der Fall ist, werden mit ihr auch immer Milben eingebracht. 21 bis 24 Tage nach der Bildung der Einheiten sind die letzten Larven mit ihren ungebetenen Gästen geschlüpft. Es wird empfohlen, zu diesem Zeitpunkt eine Behandlung mit Oxalsäure durchzuführen. Ein Start mit möglichst geringer Milbenlast ist so möglich. Im Muttervolk kommt es durch jede entnommene Brutwabe zu einer Reduktion der vorhandenen Milben von etwa 10–15 % .1

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