Wie hast du das Jahr 2022 mit deinen Bienen erlebt? Mir sind Begegnungen, Gespräche und persönlicher Austausch geblieben. Viele regenfreie Tage und warme Temperaturen eröffneten grosse Zeitfenster, um an und mit den Bienen zu arbeiten.
Nach einem milden und laut MeteoSchweiz vor allem im Süden aussergewöhnlich sonnigen und trockenen Winter war die Vegetationsentwicklung in der Schweiz im Schnitt knapp fünf Tage früher dran als im langjährigen Mittel. An den von mir besuchten Anlässen war oft von zwei bis drei Wochen die Rede, welche die Natur dieses Jahr früher sei. Eine Imkerweisheit besagt, dass der Imker immer zwei Wochen zu spät sei, ausser bei der Honigernte. Die subjektive Wahrnehmung kann täuschen und ein Rückblick anhand vorhandener Daten Klarheit bringen. Die Tendenz geht, wie in der Grafik auf der nächsten Seite ersichtlich, in den letzten fünf Jahren leicht hin zu einer früheren Vegetationsentwicklung im Frühling.
Frühling und Vereinsleben
Mit dem Frühling erwachte auch das imkerliche Vereinsleben. Veranstaltungen vor Ort waren wieder ohne coronabedingte Einschränkung möglich. Dadurch entstan-den im Rahmen meiner Tätigkeit als BGD-Regionalberater in den Vereinen wieder viele Gespräche mit Imkerinnen und Imkern. Aussagen wie: «Uhhh, hast du auch von den hohen Winterverlusten in der Region gehört?» oder «Habt ihr in deiner Region auch so verlustfrei überwintert wie hier?» gaben sich die Klinke in die Hand. Genauso konträre Aussagen hörte ich zur Varroabelastung, den ausgewinterten Volksstärken oder den geplanten Vereinsaktivitäten. Dies zeigte mir einmal mehr, wie persönlich, vielfältig und standortabhängig das Imkerei-Handwerk ist.
Die Zahl der an den Anlässen teilnehmenden Imkerinnen und Imker war von Verein zu Verein wie immer sehr unterschiedlich. Von vielen Veranstaltern hörte ich, dass die Anzahl Imkerhock-Teilnehmenden unberechenbarer