Mit der Revision der Freisetzungsverordnung werden ab September endlich einige der problematischsten invasiven Pflanzen aus den Schweizer Gärtnereien verschwinden. Für die Wildbienen ist das ein Vorteil, für Gartenbau und viele Privatgärtnerinnen wird es ein Umgewöhnen sein: Welche Pflanzen sind nicht nur optisch ein guter Ersatz, sondern auch für die Bienen ein Gewinn? Und auf welche sollten wir lieber verzichten, weil sie zur nächsten Generation der invasiven Pflanzen gehören könnten?
Die Art, wie die Schweiz mit invasiven Pflanzen umgeht, ist seit jeher paradox: Erst erforschen wir aufwendig und seriös, welche Pflanzen bei uns invasiv werden oder das Potenzial dazu haben. Dann schaffen wir ein Regelwerk mit wissenschaftlich fundierten Listen und Instrumenten, um diese Pflanzen aus den Regalen zu verbannen und im Freiland einzudämmen – so weit, so gut. Aber einerseits stehen auf diesen Listen fast nur Pflanzen, die sich bereits weit ausgebreitet haben. Jene, deren Ausbreitung sich noch mit wenig Aufwand verhindern liesse, lassen wir für gewöhnlich weiterwuchern, auch wenn sie anderswo in unserer Klimazone schon hochproblematisch sind. Und andererseits dürfen auch viele Pflanzen, die in der Schweiz nachweislich invasiv sind und Probleme verursachen, ungehindert weiter gehandelt werden. Die Liste der Pflanzen mit Umgangs- oder Verkaufsverbot ist nicht annähernd so lang wie die Liste der invasiven Pflanzen.
Daran ändert die neuste Überarbeitung der Freisetzungsverordnung, die Anfang dieses Jahres veröffentlicht wurde, recht viel. Mit zahlreichen beliebten, aber invasiven Gartenpflanzen darf bald nicht mehr gehandelt werden. Dazu gehören der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus), der Sommerflieder oder Schmetterlingsstrauch (Buddleja davidii), der Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa), die oft als «Wilder Wein» bezeichneten Gewöhnlichen und Fünfblättrigen Jungfernreben (Parthenocissus inserta, P. quinquefolia) oder die Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus). Bei einigen Problempflanzen wie der Robinie (Robinia pseudoacacia) und der Schneebeere (Symphoricarpos albus) haben sich allerdings weiterhin die Lobbys von Forst und Gartenbranche durchgesetzt. Sie dürfen auch künftig verkauft werden.
Aus ökologischer Sicht ist das Verkaufsverbot völlig richtig. Für viele von uns bedeutet es trotzdem eine Umgewöhnung. Bei zahlreichen Gartenbaufirmen gehören einige dieser Pflanzen immer noch zum Standardrepertoire. Und gerade die Jungfernreben, die Lupine und der Sommerflieder erfreuen sich auch bei Bienen- und Schmetterlingsfreundinnen und -freunden nach wie vor grosser Beliebtheit. Schauen wir uns also an, wie wir diese invasiven Pflanzen durch unproblematische ersetzen können, möglichst ohne Abstriche für die Bestäuberfauna oder die Ästhetik.
Die einfachen Fälle
Die gute Nachricht ist: Für einige der neu eingestuften Pflanzen ist dies sehr einfach. Der Seidige Hornstrauch (Cornus sericea) hat mit dem Hartriegel (C. sanguinea) einen zum Verwechseln ähnlichen heimischen Verwandten, die Rotborstige Himbeere (Rubus phoenicolasius) mit der einheimischen Himbeere (R. idaeus) und die Armenische Brombeere (Rubus armeniacus) mit den heimischen Brombeeren (R. fruticosus). Anstelle der Herbst-Traubenkirsche (Prunus serotina) lässt sich an frischen bis feuchten Orten die Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus subsp. padus), an trockenen die Felsenkirsche (Prunus mahaleb) pflanzen (siehe SBZ 03/2024). Und der Sommerflieder lässt sich an wintermilden Lagen eins zu eins mit dem Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) ersetzen. Das ist ein mediterraner Strauch, der sehr ähnlich aussieht und blüht. Bei den Schmetterlingen ist er fast so beliebt wie der Sommerflieder, und er wird zusätzlich von Honigbienen und Hummeln umschwärmt. In kälteren Gegenden sind die Blütendolden des Blut-Weiderichs (Lythrum salicaria) ein schöner Ersatz. Diese Hochstaude, die von mehreren spezialisierten Wildbienen besucht wird, erreicht durchaus die Dimensionen eines kleinen Sommerflieders, wenn sie auf feuchtem Boden steht. Wenn Ihr Beet nicht besonders nass ist, vergraben Sie vor dem Einpflanzen des Blutweiderichs etwa 40–50 cm tief im Boden eine Tonschale, wo sich das Regenwasser sammeln kann – das sollte dem Blut-Weiderich gefallen. Ästhetisch etwas weiter weg, aber ebenso dekorativ ist der Schwarze Holunder (Sambucus nigra).
Obwohl die Schneebeere weiterhin verkauft werden darf, stehen mit den einheimischen Heckenkirschen (Lonicera) gleich mehrere Pflanzen zur Verfügung, die sie in jeder Hinsicht ersetzen können. Im Mittelland und in den Kalkalpen eignet sich die Rote Heckenkirsche (L. xylosteum) am besten, in höheren Lagen auf neutralen Böden die Schwarze Heckenkirsche (L. nigra) und auf sehr sauren Böden die Blaue Heckenkirsche oder Maibeere (L. caerulea). Alle drei Pflanzen erfreuen sich grosser Beliebtheit bei Hummeln und Vögeln, und sie werden auch von der Honigbiene gut besucht. Die Maibeere ist zudem essbar.
Auch für die bei Imkerinnen und Imkern beliebte, aber gerade in Wärmegebieten problematische Robinie gibt es sehr gute Alternativen aus der Südschweiz. Die Manna-Esche (Fraxinus ornus) und die beiden Goldregen (Laburnum anagyroides, L. alpinum) wachsen ähnlich und blühen ebenso hübsch. Ihre Pollenwerte können ebenfalls mit der Robinie mithalten, nur ihre Nektarwerte liegen deutlich tiefer. In kälteren und nässeren Regionen, wo die Robinie ohnehin nur mittelmässig gedeiht, empfiehlt sich die Eberesche (Sorbus aucuparia) als ähnlicher, dekorativer Kleinbaum. Sie zieht neben zahlreichen Bestäubern auch eine rekordhohe Anzahl fruchtfressender Vögel an. Dieselben Kleinbäume eignen sich auch gut als funktionaler Ersatz für den Papiermaulbeerbaum (Broussonetia papyrifera). Optisch ähnlicher sind ihm allerdings – je nach Sorte – echte Maulbeerbäume (Morus alba, M. nigra) und der Feigenbaum (Ficus carica), die an wintermilden Stellen gut wachsen. In härteren Klimazonen sind Linden (Tilia cordata, T. platyphyllos), der Echte Mehlbeerbaum (Sorbus aria) und der Elsbeerbaum (S. torminalis) geeigneter.
Die Vielblättrige Lupine wird vor allem in regenreichen Lagen in den Alpen gepflanzt. Dort wächst eine breite Auswahl von Hochstauden mit langen Blütenrispen, die zwar nicht ganz so lange in den Herbst hinein blühen, der Lupine sonst aber optisch vollkommen ebenbürtig sind. Der Hohe Rittersporn (Delphinium elatum), der Blaue Eisenhut (Aconitum napellus), der Blut-Weiderich (Lythrum salicaria), die Breitblättrige Glockenblume (Campanula latifolia) und das Wald-Weidenröschen (Epilobium angustifolium) sollten alle Farbformen der Lupine würdig ersetzen können. Obendrein sind alle von ihnen bei den Honigbienen beliebt; vier von ihnen ernähren zusätzlich auch spezialisierte Wildbienen. Ihr einziges Manko: Sie benötigen alle recht viel Wasser und kommen teilweise nochmals schlechter mit Trockenstress zurecht als die Lupine selbst. In trockenwarmen Gegenden bietet sich eher der Muskateller-Salbei (Salvia sclarea) als Alternative an, dessen Riesenblüten bei Holzbienen (Xylocopa) und Hummeln (Bombus) beliebt sind.
Die Neubelgischen Astern (Aster novi-belgii-Artengruppe) sind ebenfalls recht leicht zu ersetzen. Einige kleinere Sorten haben mit der Berg-Aster (Aster amellus) oder der Gold-Aster (A. linosyris) gleich direkt eine einheimische Doppelgängerin. Für die höheren Sorten steht einerseits eine breite Auswahl an unproblematischen Garten-Astern zur Verfügung; nachzulesen in der Schweizerischen Bienen-Zeitung (SBZ 08/2023). Und andererseits gibt es einheimische Pflanzen wie Wasserdost (Eupatorium cannabinum), Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum) oder Rainfarn (Tanacetum vulgare), die zwar etwas anders aussehen. Aber sie blühen zur selben Zeit, wachsen ebenso buschig-aufrecht wie die Neubelgischen Astern und machen der Bienenfauna gleich viel bis mehr Freude.
Sogar das Afrikanische Lampenputzergras (Cenchrus setaceus) mit seinen exotisch wirkenden flauschigen Ähren hat mit dem Östlichen Wimper-Perlgras (Melica ciliata) einen heimischen Zwilling. Mit einem kleinen Abstrich: Das Wimper-Perlgras blüht deutlich früher im Jahr. Wer ein später blühendes Gras mit Steppen-Look sucht, wird beim Pfriemgras (Stipa capillata) fündig, das unter anderem die Walliser Felsensteppen bereichert. Für Wildbienen sind alle drei Gräser keine Nahrungsquelle, aber viele Arten graben ihre Nester gerne zwischen den Wurzeln von Grasbüscheln.
Die Knacknüsse
Die Fünfblättrige Jungfernrebe bereitet mir Kopfzerbrechen. Auf den ersten Blick gibt es einen idealen, breit erprobten Ersatz: die nordamerikanische Dreispitzige Jungfernrebe (Parthenocissus tricuspidata). Sie lässt sich gärtnerisch genau gleich einsetzen, hat nochmals eine schönere Herbstfärbung und ist bei den Honigbienen ebenso beliebt wie ihre nahe Verwandte. Und sie verwildert bisher kaum – aber hier liegt der Hund begraben: Niemand scheint so genau zu wissen, woran das liegt. Und ob es so bleibt, steht in den Sternen. Eine ganze Reihe von Kletterpflanzen hat in den letzten Jahrzehnten begonnen, sich in die Wälder zu verbreiten; oft urplötzlich. Eine Vogelart entdeckt die Beeren dieser Pflanze für sich, oder die Klimaerwärmung steigt um ein halbes Grad … und ehe man sich versieht, ist die Pflanze überall. Mittlerweile sind so viele exotische Kletterpflanzen invasiv geworden, dass ich auch für die anderen meine Hand nicht ins Feuer legen möchte. Viel eher empfehle ich einheimische Kletterpflanzen wie den Efeu (Hedera helix), dem die Herbstfärbung fehlt, oder die Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba), die eine Rankhilfe benötigt. Beide werden von der Honigbiene gut besucht, der Efeu zusätzlich von zahllosen anderen späten Bestäubern. Ohne Bedeutung für Bestäuber, aber immerhin heimisch und sehr schnell wachsend, ist der Hopfen (Humulus lupulus). Um die beiden immergrünen, auffällig blühenden, aber ebenfalls invasiven Kletterpflanzen Henrys Geissblatt (Lonicera henryi) und Japanisches Geissblatt (L. japonica) zu ersetzen, kann man den immergrünen Efeu mit dem heimischen Wald-Geissblatt (L. periclymenum) oder dem südosteuropäischen Garten-Geissblatt (L. caprifolium) kombinieren.
Ganz ähnlich sieht die Situation beim Kirschlorbeer aus. Wie Kletterpflanzen verbreiten sich in letzter Zeit auch immergrüne Sträucher immer stärker in unsere Wälder. Dieses Phänomen hat sogar einen eigenen Namen: Laurophyllisierung. Mit dem fortschreitenden Klimawandel breitet sich die ökologische Nische der mediterranen Lorbeerwälder (Laurophyll) nach Norden aus. Lorbeerwälder sind dichte Wälder mit vielen immergrünen Sträuchern, die vor allem an milden Tagen im Winterhalbjahr wachsen, wenn die Bäume über ihnen keine Blätter tragen. Eigentlich wären Lorbeerwälder recht artenreich. Aber erstens beschleunigt sich der Klimawandel viel zu schnell, als dass sich dieser Waldtyp in die Schweiz verbreiten könnte. Und zweitens ist von den Lorbeerwäldern, die sich hierhin verbreiten könnten, gar nichts mehr übrig. Sie wurden wegen ihrer harten, duftenden Holzsorten bereits in der Antike gefällt; nur auf Madeira und einigen Kanareninseln blieben ein paar Vorkommen verschont. Darum springen nach und nach immer mehr immergrüne Sträucher aus Gärten in die Wälder über. Der Kirschlorbeer ist einer der Invasivsten. Aber auch viele der Sträucher, die nördlich der Alpen als Kirschlorbeer-Ersatz angepriesen werden, sind in der Südschweiz schon heute problematisch. Die Immergrüne Ölweide (Elaeagnus ebbingei) durchsetzt zum Beispiel die Wälder im Tessin, und die Portugiesische Lorbeerkirsche (Prunus lusitanica) breitet sich im Genferseegebiet aus. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie sich auch weiter nördlich so verhalten.
Was also nehmen wir stattdessen? Für den Kirschlorbeer als Einzelstrauch ist die heimische Stechpalme (Ilex aquifolium) ein passender Ersatz, für sehr niedrige Exemplare auch der Stachlige Mäusedorn (Ruscus aculeatus), der in der Südschweiz wächst. Bei Kirschlorbeer-Hecken stellt sich erst einmal die Frage: Brauche ich überhaupt einen immergrünen Sichtschutz? Wenn nicht, dann ist eine artenreiche Wildhecke die viel bessere Lösung für Mensch, Biene und alle anderen Mitbewohner im Garten. Falls es doch unbedingt etwas Immergrünes sein muss, gibt es in sonnigen Lagen mit dem Feuerdorn (Pyracantha coccinea) eine bei Vögeln und Bestäubern beliebte Alternative. Der Feuerdorn ist zwar immergrün und stammt aus dem Mittelmeerraum, wie der Kirschlorbeer. Aber Schatten verträgt er sehr schlecht, wodurch er sich kaum in unsere Wälder ausbreiten kann. Wer etwas Einheimisches möchte, dem bleiben neben den leider recht langsam wachsenden Heckenformen der Stechpalme noch zwei Arten: die Eibe (Taxus baccata) und der Echte Wacholder (Juniperus communis), die allerdings beide für Bestäuber nichts abwerfen.
Der Verzicht
Bleiben uns noch vier Pflanzenarten, für die sich beim besten Willen kein annähernd gleichwertiger, unproblematischer Ersatz finden lässt. Die Blüten des Blauglockenbaums, kombiniert mit seinem Wuchs als schnellwachsender, hoher Baum, machen ihn ziemlich einzigartig. Am nächsten kommen ihm vielleicht noch die Süss- oder Vogelkirsche (Prunus avium) oder der Birnbaum (Pyrus communis), mit ihrem Blütenmeer im April und dem Blätterdach danach. Die lavendelfarbenen Blüten vermögen sie nicht vollständig zu ersetzen, dafür geben sie Früchte und sind ökologisch um einiges wertvoller. Und die Sommer-Linde (Tilia platyphyllos) ist immerhin ein schnellwachsender Schattenspender mit ähnlichem Wuchs.
Dann ist da die Chinesische Hanfpalme, (Trachycarpus fortunei) die oft als «Tessinerpalme» verkauft wird. Eine andere hohe, frostharte Palme gibt es einfach nicht – ausser vielleicht für die mildesten Lagen im Tessin, wo derzeit mehrere andere Palmenarten als Ersatz getestet werden. Aber auch bei diesen Arten besteht ein mittleres bis hohes Risiko, dass sie zur nächsten Generation der invasiven Pflanzen gehören könnten. Palmen haben bei uns keine natürlichen Gegenspieler, die sie in Schach halten könnten. Aber warum muss die Pflanze, die mediterranen Charme in den Garten bringen soll, dort unbedingt in der Erde verwurzelt sein? Diverse Palmen gedeihen gut als Kübelpflanze und verwildern garantiert nicht, weil sie nur bedingt frosthart sind. Dazu zählen mehrere Dattelpalmen (Phoenix) oder die Europäische Zwergpalme (Chamaerops humilis). Ebenso südliche Stimmung versprühen Oleander (Nerium oleander), Zitrusfrüchte (Citrus/Poncirus) oder Japanische Faserbanane (Musa basjoo), die in der Nordschweiz ebenfalls nur im Kübel gut überleben. Der Wert all dieser Pflanzen für unsere Bestäuber tendiert gegen Null, genau wie jener der Hanfpalme. Wer nicht unbedingt südliche Stimmung sucht, sondern einfach einen hohen, schmalen Baum, findet sogar eine Alternative, die der Bienenfauna deutlich mehr bedeutet als die Hanfpalme: Säulenformen der Stiel-Eiche (Quercus robur) bleiben lebenslang schmal und sind trotzdem wahre Restaurants für Wildbienen, Tag- und Nachtfalterraupen, Vögel und diverse andere Tiere.
Was für Palmen gilt, lässt sich auch für Bambus sagen: Der Gold-Bambus (Phyllostachys aurea) und der Japanische Bambus (Pseudosasa japonica), die es auf die Verbotsliste geschafft haben, werden im Handel zweifellos schnell mit anderen Bambus-Arten ersetzt. Aber auch von diesen verwildern schon mehrere. Es ist nur eine Frage der Zeit. Das Gute ist: Bambus verwildert nicht über Samen, sondern über Ausläufer. Im Kübel ist er unproblematisch, solange Schnittgut und Erde im Kehricht entsorgt werden. Wer unbedingt ein Stückchen Asien im Garten möchte, greift am besten zu einem grossen Pflanztrog.
Weitere invasive Arten und ihre Ersatzpflanzen
Diese Arten behandle ich nur kurz, weil sie schon heute selten im Handel zu finden sind:
• Der Bastardindigo (Amorpha fruticosa) lässt sich mit denselben Pflanzen ersetzen wie der ähnlich blühende Sommerflieder.
• Das Breitblättrige Pfeilkraut (Sagittaria latifolia) hat mit dem Echten Pfeilkraut (S. sagittifolia) einen absolut gleichwertigen einheimischen Zwilling. Ebenso das Einjährige Berufkraut (Erigeron annuus) mit der Geruchlosen Strandkamille (Tripleurospermum inodorum), die Geissraute (Galega officinalis) mit der Wald-Wicke (Vicia sylvatica), das Glatte Zackenschötchen (Bunias orientalis) mit dem Färber-Waid (Isatis tinctoria) und Verlotscher Beifuss (Artemisia verlotiorum) mit dem Gemeiner Beifuss (A. vulgaris).
• Auch die Stachelgurke (Echinocystis lobata) hat mit der Zweihäusigen Zaunrübe (Bryonia dioica) eine heimische Doppelgängerin. Bitte beachten: Die Früchte dieser Pflanze sind sehr giftig, aber nur die weiblichen Exemplare tragen Früchte. Mit einer männlichen Zaunrübe sind Sie auf der sicheren Seite und fördern auch gleich noch die seltene Zaunrüben-Sandbiene (Andrena florea).
• Auf Ausläuferbildendes Fettkraut (Sedum stoloniferum) und Kaukasus-Fettkraut (S. spurium) verzichten die meisten Gärtner schon länger. Neben einer ganzen Reihe einheimischer Sedum-Arten eignen sich je nach Standort auch Hauswurzen (Sempervivum), Arznei-Feld-Thymian (Thymus pulegioides) und Katzenpfötchen (Antennaria) als Ersatz.
• Die Japanische Petersilie (Cryptotaenia japonica) und der Wasserfenchel oder die Koreanische Petersilie (Oenanthe javanica) unterscheiden sich in Wuchs und Geschmack kaum vom heimischen, auch für Wildbienen sehr wertvollen Geissfuss (Aegopodium podagraria). Rotblättrige Formen, die nur zur Zierde angebaut werden, lassen sich an nicht allzu feuchten Orten durch das Europäische Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) ersetzen.
• Als Ersatz für den Grossen Algenfarn (Azolla filiculoides) empfiehlt sich die Wassernuss (Trapa natans), eine ebenso schöne und skurrile, aber heimische Schwimmblattpflanze.
• Der Verkauf des Korallenstrauchs (Cotoneaster horizontalis) ist schon länger verboten, weil sie die Pflanzenkrankheit Feuerbrand übertragen kann. Neu ist er doppelt verboten. Gute Ersatzpflanzen sind der Mäusedorn (Ruscus aculeatus) und – für Bienen wertlos, aber bei Vögeln beliebt – der Zwerg-Wacholder (Juniperus communis ssp. alpina).
• Das Gestreifte Süssgras (Glyceria striata) wurde meines Wissens nie in Gärtnereien verkauft; seine Samen wurden aus Versehen eingeschleppt. Mit dem Grossen Süssgras (G. maxima) gibt es aber ebenfalls eine gleichwertige heimische Art.
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