Von Monitoring-Projekten bis hin zu neuen Entdeckungen – das Zentrum für Bienenforschung setzt sich vielfältig und zukunftsorientiert für die Gesundheit der Bienen ein.
Rund 140 Bienenvölker stehen den Liebefelder Forscherinnen und Forschern für ihre Arbeit zur Verfügung. Hier ist Honig nur ein Nebenprodukt – viel wichtiger sind die Erkenntnisse, die aus den zahlreichen Versuchen und Beobachtungen gewonnen werden.
Schadstoffe mittels Bienen nachweisen
So zum Beispiel im Bereich Umweltschadstoffe: In unseren Forschungsarbeiten haben wir Pollen und Bienenbrot gesammelt und Methoden entwickelt, um häufig verwendete Pestizide in der Schweiz nachzuweisen. Zusätzlich setzten wir auch API-Strips ein, Kunststofflamellen mit einer schadstoffabsorbierenden Schicht. Diese Strips verbleiben zwei Wochen im Bienenvolk und nehmen in dieser Zeit Schadstoffe wie Pestizide auf. Die Analysen dieser Proben ermöglichen eine Risikobewertung für Honigbienen. Wir haben dieses Protokoll auf unserem Bienenstand in Bellechasse getestet.
Pestizide im Pollen
Von unseren Bienenvölkern in Bellechasse sammelten wir alle zwei Wochen von April bis August 2022 und 2023 Pollen- und Bienenbrot und untersuchten diese auf 51 Pestizide. Die Vielfalt der in dieser landwirtschaftlich geprägten Region nachgewiesenen Pestizide spiegelt sich in den Ergebnissen wider (siehe dazu auch die Grafiken im vollständigen Bericht unter www.bienenzeitung.ch/zbf). Die gemessenen Pestizidkonzentrationen lagen jedoch in einem Bereich, der keine erhöhte Sterblichkeit von Honigbienen erwarten lässt.
Wir erweitern ab 2024 unser Monitoring auf verschiedene Schweizer Bienenstände in der Nähe von Obst-, Gemüse, Getreide- und Weinbaugebieten, um das Expositionsrisiko von Honigbienen in der Schweiz zu erfassen. Ein Langzeit-Monitoring über mehrere Jahre soll die Entwicklung von Schadstoffen in der Umwelt im Laufe der Zeit verfolgen. Das Konzept wurde in einer wissenschaftlichen Publikation veröffentlicht, die Sie auf unserer Webseite finden (https://www.agroscope.admin.ch/agroscope/de/home/themen/nutztiere/bienen/publikationen.html oder über den QR-Code am Schluss des Beitrags).