Gemeinsam stark für die Bienen

05/25 | BienenSchweiz
Sarah Grossenbacher, Redaktion Schweizerische Bienen-Zeitung, (sarah.grossenbacher@bienenschweiz.ch)

Bei frühlingshaftem Wetter und in festlicher Atmosphäre fand am 5. April 2025 die 147. Delegiertenversammlung von BienenSchweiz in der Mehrzweckhalle von Lüterkofen-Ichertswil statt – ein Ereignis, das nicht nur Rückschau hielt, sondern auch klare Signale für die Zukunft setzte.

Eingeleitet wurde die Delegiertenversammlung mit einem stimmungsvollen Video über die Gastgebergemeinde Lüterkofen-Ichertswil im solothurnischen «Buechiberg», gefolgt von einer herzlichen Begrüssung durch Präsident Martin Schwegler, der das erste Mal in seinem neuen Amt durch die Versammlung führte. Er würdigte insbesondere den Imkerverein Bucheggberg, der nicht nur Gastgeber war, sondern gleichzeitig sein 125-jähriges Bestehen feierte. Auch zahlreiche Gäste aus Politik, Wissenschaft und der Imkerei waren anwesend – darunter auch Altbundesrat Samuel Schmid. Ein Blick zurück zeigt: Bereits im vergangenen Jahr durfte BienenSchweiz mit Markus Pfister einen hochkarätigen Gast empfangen – jener wurde kürzlich in den Bundesrat gewählt. Auch Altbundesrätin Viola Amherd war bereits im Jahr 2011 Gast an der Delegiertenversammlung von BienenSchweiz. Ein schöner Beweis dafür, dass der Bienenschutz bis in höchste politische Kreise Gehör findet.

Vize-Präsidentin Claudia Bregy-Eyer übergibt Alt Bundesrat Samuel Schmid ein kleines Präsent. (Foto: Sarah Grossenbacher)

Rückblick mit Weitblick 

In ihrer Rede schilderte Vizepräsidentin Claudia Bregy-Eyer ein anspruchsvolles Vereinsjahr voller Umstrukturierungen. Und doch: Die Herausforderungen wurden gemeistert, der Teamgeist bewährt sich. Besonders erfreulich: das erfolgreiche Blühflächenprojekt, die steigende Medienpräsenz und Fortschritte im Bildungsbereich.

Auch die Finanzen wurden mit offenen Karten präsentiert. Die Fundraising-Kampagne hatte zwar einen holprigen Start, die Zahlen zeigen jedoch: BienenSchweiz ist auf Kurs.

Blick nach vorn 

Die Versammlung widmete sich auch der Zukunft: Geschäftsführer Mathias Götti Limacher und Markus Michel, Mitglied der Geschäftsleitung, erläuterten die organisatorische Weiterentwicklung. Besonders hervorzuheben ist hier die geplante Neuorganisation des Bildungswesens. Zudem gab Silena Wegmann den Anwesenden Einblicke in ihre Arbeit als Verantwortliche fürs Fundraising. Sie zeigte, wie Vertrauen zum zentralen Erfolgsfaktor für die nachhaltige Unterstützung wird. Der neue Newsletter, ein CRM-System und digitale Kanäle tragen bereits Früchte.

Die Delegierten stimmten dem Budget 2025 einstimmig zu (Foto: Sarah Grossenbacher).

Buckfastimkerverband neues Mitglied

Martin Schwegler hat sich über den Antrag auf Mitgliedschaft des Buckfastimkerverbands sehr gefreut. «Die Zeiten, in denen man gegeneinander gearbeitet hat, sind vorbei. Man respektiert sich gegenseitig.» Mit der einstimmigen Annahme des Antrags sind nun alle drei Zuchtorganisationen – Carnica, Mellifera und Buckfast – Mitglieder bei BienenSchweiz. «So können wir als Imkerbranche gemeinsam auftreten», unterstrich Martin Schwegler.

Ein brennendes Thema: Die Asiatische Hornisse 

Die invasive Asiatische Hornisse beschäftigt die Imkerschaft. Geschäftsführer Mathias Götti Limacher betonte, wie wichtig eine langfristige Strategie sei. Er stellte klar: Die invasive Art lässt sich nicht mehr aufhalten, doch eine gezielte Eindämmung ist möglich – vorausgesetzt, es wird gemeinsam gehandelt.Besonders lebhaft wurde es beim Dringlichkeitsantrag der Sektion Aarberg, der die Erarbeitung einer nationalen Volksinitiative forderte. Ziel: Die Bedrohung durch die Asiatische Hornisse politisch ganz oben auf die Agenda zu setzen. Obwohl der Antrag zu spät eingereicht worden war, wurde er konsultativ behandelt. Der Aarberger Sektionspräsident Samuel Zysset betonte die Dringlichkeit des Themas und rief dazu auf, entschlossen zu handeln. Der Zentralvorstand teilte die Sorge, sah in einer Initiative jedoch nicht das richtige Instrument: zu aufwendig, zu langwierig – und mit ungewissem Ausgang. Die Mehrheit der Delegierten folgte dieser Einschätzung. 

Samuel Zysset, präsentiert im Namen der Sektion Aarberg den Antrag über die Ausarbeitung einer Initiative zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse. (Foto: Sarah Grossenbacher)

Eine schlagkräftige Organisation

«Ich habe durchaus den Ehrgeiz, dass wir grösser werden. Im Idealfall gelingt uns das mit einem unternehmerischen Ansatz, sodass wir eine schlagkräftige Organisation für die Bienen, die Bestäuber und natürlich auch für uns Imkerinnen und Imker werden», hält Martin Schwegler zum Abschluss fest und bedankt sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Mitglieder des Zentralvorstands und der Imkerschaft für ihre tatkräftige Unterstützung. 

Blick in die Zuckerbranche

Im Anschluss an die Versammlung fand eine Diskussionsrunde mit Vertretern aus der Zuckerbranche statt. Nicolas Wermeille, Geschäftsführer der Zuckerrübenproduzenten, und Oliver Nussli, CEO der Schweizer Zucker AG, Mirjam Lüthi von IP-SUISSE und Mathias Götti Limacher, sprachen über die Herausforderungen und Entwicklungen in der Zuckerproduktion. Mit der Zusammenarbeit untereinander verfolgen die unterschiedlichen Parteien das Ziel, die Zuckerrübenproduktion in der Schweiz bienenfreundlicher zu gestalten. So kommen bereits heute beim IP-SUISSE Zucker keine Insektizide oder Herbizide zum Einsatz. Das bienengiftige Gaucho ist gemäss Nicolas Wermeille längst kein Thema mehr. Er betont aber die Notwendigkeit der Zusammenarbeit, um Lösungen für die wachsenden Probleme mit eingeschleppten Arten und neuen Schädlingen zu finden.

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