Gut geschützt in den Winter

10/24 | Arbeitskalender
Werner Hengartner, Ronwil, Waldkirch, (werner.hengartner55@gmail.com)



Ein durchzogenes Honigjahr hat mit der Varroabekämpfung seinen Abschluss gefunden. Ein nasskalter Frühling hat, zumindest bei mir, zu einem kleineren Honigertrag geführt. Dies hat der schöne und warme Sommer kompensiert. Der Wermutstropfen ist die Melezitose, die bei vielen Imkern zu mehr Aufwand beim Schleudern geführt hat.

Mit der Fruchtreife der Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) und der Stiel-Eiche (Quercus robur) beginnt nun der phänologische Vollherbst. An warmen Tagen tragen die Bienen noch Pollen von blühenden Gründüngungen, vom Efeu (Hedera helix) oder von Astern (Aster) ein. Mit den zunehmend kälteren Nächten rücken die Bienen enger zusammen und die Brutaufzucht nimmt nochmals deutlich ab. Oft werden starke Völker schon im Verlauf des Monats brutfrei.

Genügend Bienenmasse und Futter

Unsere Bienenvölker sollten jetzt über eine gute Volksstärke verfügen und genügend Futtervorrat haben. Um das zu überprüfen, öffne ich die Völker an einem warmen Oktobertag. Jetzt müsste ein starkes Wirtschaftsvolk im Schweizerkasten oder Magazin etwa 10 000 Bienen haben. Ein Jungvolk sicherlich um die 7000 Bienen. Gesunde Völker, die um die 5000 Bienen aufweisen, können mit anderen Völkern vereint werden, damit sie den Winter überstehen. Wie ich beim Vereinen vorgehe, habe ich Ihnen in der letzten Ausgabe (SBZ 09/2024) gezeigt.

Gleichzeitig kann ich auch die Futtervorräte überprüfen: Fünf bis sieben beidseitig gefüllte Waben braucht ein Volk im Schweizer­mass, um den Winter zu überstehen. Jetzt besteht noch die Möglichkeit, fehlendes Winterfutter mit selbsthergestelltem Zuckerwasser im Verhältnis 3:2 (drei Teile Zucker und zwei Teile Wasser) oder mit flüssigem Fertigsirup aus dem Handel zu ergänzen. Wichtig dabei ist, dass Waben mit Melezitosehonig nicht zur Winterfütterung verwendet werden.

Völker umweiseln

Nach der Saison gibt es immer wieder Völker, deren Leistungen und Eigenschaften nicht überzeugt haben. Vielleicht war ein Volk im Vergleich zu den anderen besonders aggressiv oder hat kaum Honig eingetragen. Diese Völker möchte ich nicht in die neue Saison mitnehmen. Dazu kann ich einerseits das Volk mit

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