Königinnen züchten – Tipps von den Profis

05/25 | Wissenschaft und Praxis
Autorenteam Verein Schweizer Wanderimker: Jakob Künzle, Hansruedi Maurer, Werner Habermacher, Jürg Meier, Manuela Keller, Severin Hummel (autorenteam.vswi@gmail.com)

Wer sich einmal intensiver mit der Königinnenzucht beschäftigt hat, weiss: Es gibt viele Wege zum Ziel. Die passende Methode muss jede und jeder für sich selbst entdecken. Für Köbi Künzle, Manuela Keller und Severin Hummel ist die Zucht junger, leistungsstarker Königinnen ein fester Bestandteil ihrer Imkerei. Hier teilen sie ihre persönlichen Erfahrungen und wertvolle Tipps aus dem Alltag.

Mit jungen, leistungsfähigen Königinnen – auch in Reserve – macht das Imkern einfach mehr Freude. «Wichtig ist das genaue Einhalten des Terminkalenders, denn wer Königinnenzucht betreibt, muss dies minuziös planen», betont der Berufsimker Köbi Künzle. «Eine Agenda oder bei Bedarf auch ein Businessplaner bieten hier wertvolle Unterstützung.»

Köbis Methode: Das Starter-Finisher-System

Köbi Künzle arbeitet mit dem bewährten Starter-Finisher-System. Dieses beginnt bei ihm mit dem Sammelbrutableger: Neun Tage nach dem Erstellen wird dieser zur Zuchtvorbereitung genutzt. «Ich entferne zuerst alle wilden Weiselzellen. Mit diesem Eingriff ist nun aus dem Sammelbrutableger ein Starter entstanden», erklärt er. «Dann lasse ich je nach Volksgrösse eine oder zwei Wabengassen frei – und schliesse den Deckel. Zwei Stunden später kommen dann die frisch umgelarvten Junglarven rein.»

Köbi Künzle verwendet als Starter Sammelbrutaleger und lässt die Zellen im weiselrichtigen Volk weiterpflegen.

Die Larven stammen von ausgewählten Zuchtmüttern und sind zwischen 12 und maximal 24 Stunden alt. Köbi verwendet Nicot-Weiselbecher und setzt pro Starter 32 bis 64 Zellen ein. «Die bleiben dann 22 Stunden im Starter und wandern anschliessend in den Finisher – das ist ein weiselrichtiges Volk, das die Pflege übernimmt», sagt er. Im Finisher wird der Schwarmtrieb mit den gegebenen Zellen ausgelöst, sodass das Volk die angezogenen Junglarven fertig pflegt. Dies erfolgt normalerweise über Absperrgitter im Honigraum. In kühlen Frühjahren können die Zellenrahmen mittels Bannwabentasche

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