Importierter Honig scheint im grossen Stil gefälscht zu sein, wie Tests mit einer neuen DNA-Analyse zeigen. Die Importeure wehren sich gegen die Vorwürfe und die Behörden lassen sich Zeit mit der Prüfung der neuen Methodik. Obwohl Schweizer Honig nicht betroffen ist, ärgern sich hiesige Imker/-innen und kritisieren den fehlenden Willen, den Fälschungen auf die Spur zu kommen.
Bereits vor zwei Jahren gab es einen Aufschrei der Empörung. Die Europäische Antibetrugsbehörde Olaf mit Beteiligung der Schweiz stellte bei einer Kontrollaktion mit 320 Proben fest, dass 46 Prozent des untersuchten Importhonigs gefälscht war. Tatsächlich sind in Deutschland die Honigpreise im Keller, die Ursache dafür liegt an den sehr billigen Honigimporten, die, so die Annahme, oft aus nicht authentischem Honig bestehen.
Dieser Verdacht wird durch eine neue, DNA-basierte Analysemethode erhärtet und sorgt in Deutschland, Österreich – und nun auch in der Schweiz – für heftige Debatten. Ein Bericht in der Sendung «Kassensturz» zeigte, dass das estnische Labor Celvia mit dem neuen Verfahren nicht nur im deutschen und österreichischen Handel, sondern auch in der Schweiz zum Schluss kam, dass importierter Honig grösstenteils gefälscht oder gepanscht ist. Alle 17 getesteten Importhonige wurden als «nicht authentisch» eingestuft. Die drei Schweizer Honige hingegen wurden als echt erkannt. Im August zeigte ein Bericht in der ZDF-Sendung «frontal», mit welchen Methoden die «Fälschermafia» vorgeht, um unbemerkt grosse Mengen an «gestrecktem Zuckerwasser» in den europäischen Markt einzuschleusen.

Neue Methode: Zu wenig ausgereift?
Beunruhigende Befunde für Honigliebhaberinnen und -liebhaber, schliesslich deckt der inländische Honig in der Schweiz nur einen Drittel des Bedarfs, der Rest wird importiert. Konsumieren wir mehrheitlich gefälschten Honig? Dies sei keineswegs der Fall, versichert Heinrich Grünig, Geschäftsführer von Narimpex, des grössten Honigimporteurs