Im April ist alles möglich: Starker Trachtbeginn mit schneller Volksentwicklung und gutem Honigeintrag, oder auch Wetterrückschläge, bei denen die Futterversorgung kritisch werden kann. Imkerinnen und Imker müssen sich auf alle Möglichkeiten einstellen und richtig reagieren.
«Die Durchlenzung ist im vollen Gange», sagt Jakob Künzle. An sonnigen Lagen leuchtet der Löwenzahn und auch die Spitzahorne (Acer platanoides) blühen bereits. Wo noch nicht erfolgt, wird bis ungefähr am 10. April der erste Honigraum freigegeben, normalerweise zur Zeit der wilden Kirschblüte.


Drohnenwabe schneiden?
Die Bienen haben nun die Drohnenwaben, die Jakob Künzle zur Sal-Weide (Salix caprea)gegeben hat, ausgebaut. Die Drohnenbrut zeigt sich mit ihren gewölbten Zelldeckeln. Wer eine erste biotechnische Massnahme zur Varroareduktion durchführen will, kann die verdeckelte Drohnenwabe nun schneiden. «Sticht man mit einer Gabel knapp unter die Zellenwölbung, kann man die Brut herausziehen. So wird der Varroabefall sichtbar», so Jakob Künzle.
Der Drohnenschnitt wird im Autorenteam unterschiedlich gehandhabt. Ein Teil, vor allem diejenigen, die stärker auf Königinnenzucht ausgerichtet sind, verzichtet vollständig auf den Drohnenschnitt. In diesem Fall müssen jedoch andere biotechnische Massnahmen zur Eindämmung der Varroaentwicklung getroffen werden. Dazu gehört beispielsweise die mehrfache Entnahme von gedeckelten Brutwaben zur Bildung von Sammelbrutablegern. Diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die den Drohnenschnitt durchführen, schneiden ab dem ersten, teilweise auch erst ab dem zweiten Brutsatz. In der Regel verwenden wir halbe Brutwaben oder – im Schweizerkasten – Honigrahmen als Drohnenwaben.