Wer einen Teich plant, denkt an Frösche, Enten und Libellen, aber eher selten an die Bienenwelt. Dabei können Teiche mit grosszügigen Flachwasser- und Sumpfzonen grossartige Lebensräume für Wildbienen sein. Auch diverse seltene und spezialisierte Arten lassen sich mit der richtigen Teichgestaltung in den Garten locken.
Daniel Ballmer, Verein Floretia (daniel@floretia.ch)
Der Winter ist zurück, die Pflanzsaison ist vorbei – aber es gibt keine bessere Saison für die Gartenplanung. Vielleicht denken auch Sie über ein Gewässer im Garten nach? Gute Gründe dafür gibt es zuhauf: Gewässer aller Art kühlen den Garten ab und locken interessante Tiere wie Stockenten, Iltisse und Libellen an. Lehmteiche versorgen ihre Umgebung in trockenen Zeiten mit Wasser und wirken der Sommerdürre entgegen. Tiere von der Honigbiene bis zum Reh trinken gerne aus Gartenteichen. Jeder eingedolte Bach, der wieder geöffnet wird, vernetzt die Lebensräume wandernder Tiere. Und ein gut angelegtes Wasser-Element im Garten ist auch fürs Auge ein Genuss.
Mehr Teiche nötig
Leider gibt es auch gewichtige Gegenargumente, die viele von uns vom Bau eines Teichs abschrecken. Teiche brächten lästige Mücken und laute Frösche, heisst es. Sie seien teuer im Bau, gefährlich für Kinder und Kleintiere und nicht gerade pflegeleicht. Und sie sähen nie so schön aus wie auf der Planskizze. All diese Probleme können vorkommen – aber vor allem dann, wenn ein Teich nicht sachgemäss geplant und an die Bedürfnisse aller Bewohner/-innen des Gartens angepasst wurde (siehe Kastentext). Die Schweiz benötigt dringend mehr frei fliessende Bäche, Teiche und Tümpel – für die Artenvielfalt genauso wie für die Anpassung an die Klimaerwärmung und die zunehmende Sommertrockenheit. Wenn Sie also einen Gartenteich haben wollen, bauen Sie einen. Wenn ein eingedolter Bach durch Ihren Garten fliesst, öffnen Sie ihn. Und denken Sie dabei auch an die Bienen.